Bergkäseausstich des Alpwirtschaftlichen Vereins im Allgäu
Der AVA – Bergkäse-Ausstich
Seit 1958 führt der AVA eine Prämierung der auf den Allgäuer Sennalpen erzeugten Bergkäse durch. Die Kategorie Alpkäse wird seit 1996 prämiert .
Ziele und Bedeutung der Prüfung
- Rückmeldung über die Qualität der erzeugten Käse-
- Anreiz zur Qualitätsverbesserung
- Schaffung eines Mehrwerts für die teilnehmenden Alpen
Ablauf des Bergkäseausstichs
In den Kategorien „Bergkäse“ (über 15 kg je Laib) bzw. „Alpkäse“ (unter 15 kg je Laib) werden, jeweils zwei Laibe geliefert, die für den Wettbewerb zunächst je in zwei Hälften aufgeschnitten werden.
Für die Laboruntersuchung an der muva werden pro Alpe 500 g vom Laib abgeschnitten.
Ergebnisse 2021 - Gewinner der Goldmedaillen
26. Alp- und 64. Bergkäseausstich am 16.4.2021 in Oberstdorf
Insgesamt nahmen 28 Alpen an der diesjährigen Prämierung teil. Es wurden 19 Alpkäse und 24 Bergkäse bewertet. Beim Alpkäse wurde 6x Gold, 9x Silber und 4x Bronze vergeben. Beim Bergkäse wurde 5x Gold, 14x Silber und 5x Bronze vergeben.
Goldmedaillen Gewinner der 26. Alpkäseprämierung
Preis |
Alpe |
Alpsenn/erin |
Siegerpreis |
Schattwald-Rohrmoos |
Bernhard Hartl |
Goldmedaille |
Eschbach |
Lars Müller |
Goldmedaille |
Thalhofer Berg |
Angelika Schuchard |
Goldmedaille |
Söller Alpe |
Max Boxler |
Goldmedaille |
Ornach |
Erwin Höchenberger |
Goldmedaille |
Laufbichl |
Martin Rinderle |
Goldmedaillen Gewinner der 64. Bergkäseprämierung
Preis |
Alpe |
Alpsenn/erin |
Siegerpreis |
Oberberg |
Sebastian Beck |
Goldmedaille |
Schwabenberg II |
Roswitha Kohler |
Goldmedaille |
Helmingen |
Marianne Schwarz |
Goldmedaille |
Schattwald-Rohrmoos |
Bernhard Hartl |
Goldmedaille |
Bärenschwand |
Reinhold Höchenberger |
Ihnen allen herzliche Gratulation und Glückwunsch!
Ergebnisse 2020 - Gewinner der Goldmedaillen
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Wie erfolgt die Prüfung?
Unter Leitung des Oberrichters prüft ein 6- bis-8köpfiges Richterteam die Käse in zwei unabhängig von einander arbeitenden Gruppen. Jede Richtergruppe wird von einem Alpsenn als Beobachter und einem Protokollanten begleitet.
Das Expertenteam testet basierend auf dem DLG Prüfschema den Käse auf sensorische Qualität und bewertet sie nach den Kriterien Aussehen äußeres, Aussehen inneres (Lochung), Geruch, Konsistenz und Geschmack. Ergänzend werden Labortests durchgeführt.
Für jedes Kriterium max. 5 Punkte, wenn es fehlerfrei erfüllt wird.
Gewichtungsfaktoren:
Äußeres 2x, Inneres 2x, Geruch 3x, Konsistenz 4x und Geschmack 7x
Bei Abweichungen >= 2: erfolgt Nachprüfung
Bei Punktgleichheit erfolgt Richterentscheid
Bedingungen für eine Goldmedaille (unverändert, wie die Jahre zuvor):
Qualitätszahl >= 4,80 und Einzelbewertungen >3
Bedingungen für eine Silbermedaille: Qualitätszahl < 4,80 und >= 4,50
Bedingungen für eine Bronzemedaille: Qualitätszahl < 4,50
Die Bedeutung der Prüfung erwächst auch aus dem Käse, um den es hier geht, einem einzigartigen Produkt unserer Region. Berg- und Alpkäse von der Alp sind der Inbegriff traditioneller Käseherstellung aus dem Allgäu. Das Bild von weidenden Kühen in den Bergen (braun oder lila) ist das werbetechnisch vielgenutzte Aushängeschild der Allgäuer Milchwirtschaft.
Jeder Käse ist ein besonderes, und kein Sennalpkäse ist wie der andere.
Dem Alpwirtschaftlichen Verein ist gelungen, diese „Perle der Allgäuer Sennalpen“, durch die EU-Kommission schützen zu lassen. Mit der Eintragung der geschützten Ursprungsbezeichnung für den „Allgäuer Sennalpkäse“ in 2016 ist der Bedeutung dieses Käses für unsere Region Rechnung getragen. Diese Bedeutung sollte sich auch im Preis niederschlagen. Der Name „Allgäuer Sennalpkäse“ und ähnlich lautende Bezeichnungen sind vor Nachahmern nun durch das EU-Recht geschützt.
Der Allgäuer Sennalpkäse darf nur auf behördlich anerkannten Sennalpen produziert werden. Die Milch stammt von Braunviehkühen, deren Futtergrundlage im Sommer die Alpweide ist. Sie reift ohne chemische Zusätze oder Gentechnik naturbelassen als Rohmilch und wird nach traditionellen, handwerklichen Methoden auf der Alpe verarbeitet. Die Käse reifen im Erzeugungsgebiet oberhalb 800 m und die Laibe werden von Hand gepflegt. Er ist ein echtes Bergerzeugnis aus dem Allgäu und reift mindestens drei Monate, bei schwereren Laiben über 4 Monate!
Kurzinfo
Infoblatt mit g. U. Logo 001.jpg
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